Warum sich die Gemeinde den Luxus von Gefälligkeitsgutachten nicht leisten sollte

Unser Gemeinderat Oliver Reisig hat im Ausschuss für Technik und Umwelt als einziger gegen die freiwillige Aufstellung eines kommunalen Wärmeplans gestimmt. Seiner Meinung nach sollte die Gemeinde abwarten, bis die Energieversorgung Europas langfristig neu geordnet ist um berechenbare Ziele formulieren zu können.

 

Ohne diesen Wissensstand kommt bei den von der grün-schwarzen Landesregierung provozierten und geförderten Gutachten nur heraus, was Herr Habeck bereits gefordert hat: Heizung mit Wärmepumpen für alle, weil für Hirschberg außer Gas, Öl und feinstaubendem Holz keine anderen Wärmequellen verfügbar sind. Für Wärmepumpen benötigt man aber auch Strom, der vor allem im Winter noch nicht schadstofffrei erzeugt und zusätzlich für die Verkehrswende benötigt wird. Für die chinesischen Hersteller ist es eine Einladung, das so stark vorangetriebene Wärmepumpengeschäft zu übernehmen, wie bei Solar und Windkraft bereits geschehen.

 

Selbst wer die Aufstellung des kommunalen Wärmeplans als Investition in die Zukunft sieht, vergisst, dass für jede Investition ein Liquiditätsplan erstellt werden muss, sonst geht bei der Durchführung das Geld aus. Momentan können wir die 20.000 € im Gemeindehaushalt besser zur Bewältigung aktueller Bedürfnisse gebrauchen.

 

Hier wird in vorauseilendem Gehorsam geplant und Beratungskosten verbraten, obwohl die Grünen mit der Behauptung – Wir haben ein Wärmeproblem und keine Stromproblem – gerade bewiesen haben, dass sie das Thema Energie nicht beherrschen und die BW-CDU willig hinterher läuft.

 

Jahrelang wurde im Gemeinderat den Plan vorangetrieben, dass die Hirschberger ihre Heizungen mit Ferngas betreiben, mit dem Ergebnis, dass alle die weiterhin mit Öl heizen zwar teuer aber sicher mit Wärme versorgt sind.

 

Das Fernziel Klimaneutralität bis 2040 ist durch die Landesgesetzgebung vorgegebenen. Jetzt müssen die Gemeinderäte dies bei jeder ihrer Entscheidungen einbeziehen. Das wird bessere Lösungen hervorbringen als planwirtschaftliches Vorgehen, was regelmäßig sein Ziel verfehlt.

 

Der schönste Wärmeplan nützt nichts, weil die Menschen handeln, bevor es bei Ihnen im Winter zu Hause kalt wird.

 

Aktuell wird schon diskutiert, wie viel Gas zu bezahlbaren Preisen ein Haushalt verbrauchen darf und Haushalte mit Wärmetauscher müssen akzeptieren, dass der Strombezug für die Wärmetauscher vom Energieversorger eingeschränkt werden darf.

 

Um die steigenden Strompreise in den Griff zu bekommen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, können wir es uns daher in Zeiten der Energiekrise nicht leisten, auf Energiequellen zu verzichten. Vor allem nicht aus ideologischen Gründen. So hat sich neben FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai auch der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Ulrich Rülke, dafür ausgesprochen, die drei verbliebenen Kernkraftwerke am Netz zu lassen. „Menschen und Betriebe ächzen unter den Strompreisen. Stromausfälle sind zu befürchten. Ich rate dringend dazu, dass wir alle Kapazitäten sichern“, warnt auch FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner. Neben Kernenergie könnte auch Fracking einen Beitrag leisten. Auch deutsche Erdgasreserven müssen genutzt werden.

 

Das Versprechen eines grünen Paradieses ist trügerisch, denn wo ein Paradies für die Willigen geplant ist, da ist auch eine Hölle für die Unangepassten.